Musik,
die uns aufs Allertiefste ergreift
Vier
Hannoveraner spielen Debütkonzert im Jagdschloss / Werke von
Johannes Brahms
Springe
(sw). Der Kulturkreis Springe bot im Jagdschloss ein weiteres Konzert
der Extraklasse. Mit Werken des Komponisten Johannes Brahms begeisterten
die jungen Künstler Iris Maron (Violine), Andreas de Witt (Violoncello)
sowie Joshimi Shigesada und Johanna Hennig (Klavier).

Exzellent und virtuos: Iris Maron, Joshimi Shigesada, Johanna
Hennig und Andreas de Witt.
Die
Werke des Komponisten Brahms können erschreckend schwer zu
spielen sein, und doch sind sie von einem aufstrebenden jungen Künstler
geschrieben worden. Robert Schumann notierte über den 20-jährigen
Brahms: "Es ist hier ein junger Mann erschienen, der uns mit
seiner wunderbaren Musik auf das Allertiefste ergriffen hat. Und
wie ich überzeugt bin, die größte Bewegung in der
musikalischen Welt hervorrufen wird."
Zum
Auftakt des Jagdschloss-Konzertes - mit der Sonate F-Dur op. 99
für Violoncello und Klavier - erlebten die Zuhörer einen
hervorragenden Cellisten, der mit den Tönen Brahms zu verschmelzen
schien. Joshimi Shigesada begeisterte mit einem virtuosen Tanz auf
dem Klavier. Gemeinsam setzten die Künstler die abwechslungsreiche,
von melancholischen bis hin zu temperamentvollen Akzenten bestehende
Sonate in einen Hörgenuss um.
Iris
Maron überzeugte mit einem sehr gefühlvollen Spiel. Anmutig
setzte sie, begleitet von Johanna Hennig am Klavier, die Sonate
d-moll op. 108 um. Der dritte Teil dieser späten Schaffensperiode
Brahms, das Doppelkonzert für Violine und Violoncello, entstand
zehn Jahre vor seinem Tod und war das letzte Orchesterwerk des Komponisten.
Wilhelm
Furtwängler sagte über Brahms: "Seine Werke werden
mit höherem Alter immer knapper, dichter, gedrängter,
in den Empfindungen immer schlichter. Brahms vermochte es, eine
Melodie zu schreiben, die bis in die kleinsten Biegungen hinein
sein Eigentum war und doch wie ein Volkslied klang."
Die
Komposition des Doppelkonzertes wurde mit einer Korrespondenz zwischen
Brahms und dem Geiger Joseph Joachim begleitet. Anhaltender Applaus
verabschiedete die vier Musiker, die nicht nur den Künstlernachwuchs
präsentieren und sichern, sondern auch eine große musikalische
Zukunft vor sich haben.
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