Interessant,
aber nicht für Jedermann
Springe
(hu). Nicht nur Springes Bürgermeister Jörg-Roger Hische
und seine Lebensgefährtin Barbara Thiel konnten sich über
einen gelungenen Konzertabend im Jagdschloss freuen. Vor ausverkauftem
Haus gastierten die Nachwuchsmusiker des Phantasy-Quartetts
im Kaisersaal.
Fabian
Schäfer (Oboe), Benjamin Rivinius (Viola), Sophia Jaffé
(Violine) und Isa von Wedemeyer (Violoncello) boten ein kontrastreiches
Programm mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Maurice Ravel und
Benjamin Britten. Das Quartett wurde auf Empfehlung des Deutschen
Musikrates vor gut zwei Jahren gegründet. Wir sind noch
Stipendiaten des Deutschen Musikrates und studieren in Berlin und
Hannover, erklärt Benjamin Rivinius. Hervorgetan haben
sich die vier Nachwuchsmusiker bereits durch ihre Erfolge beim bekannten
Wettbewerb Jugend musiziert. In Springe spielte das
Ensemble mit überaus gekonnter Technik Mozarts Quartett
für Oboe, Viola und Violoncello, F-Dur, KV 370. Vor allem
das bereits vorhandene hohe handwerkliche Können des Quartetts
beeindruckte. Dass zwischen dem Konzert der jungen Nachwuchsstars
und den Interpretationen routinierter Meisterquartette gerade im
musikalischen Gesamtausdruck Unterschiede bestehen, ist kein Gradmesser
für die mit reichlich kontrollierter Emotion vorgetragene ausgezeichnete
Leistung des Phantasy-Quartetts. Jugend wagt was! In
der Tat hätte der Kontrast zwischen der vertrauten harmonischen
Form des Mozart-Quartetts und der dicht an Atonalität grenzenden
Ravel-Sonate nicht härter sein können. Wieder einmal wurde
das Springer Konzertpublikum in die Grenzbereiche musikalischer
Ästhetik geführt. Vier kompromisslos aneinander gefügte
Sätze voller innerer Zerrissenheit, gegen die Ästhetik
des Wohlklangs gerichtet. Interessant, auch erregend aber
im Springer Konzertpublikum sicherlich nicht nach jedermanns Geschmack.
Benjamin Britten Six Metamorphoses after Ovid für Oboe
solo, ein weiterer Mozart (Duo für Violine und Viola
B-Dur, KV 424) und Brittens Phantasie-Quartett, op.2
bildeten den zweiten Teil dieses bemerkenswerten Nachwuchskonzertes.
Nachwuchs war auch im Publikum angesagt, denn für diesen Konzertabend
hatte der Kulturkreis eigens zehn Plätze für junge Musiker
der Springer Musikschule bereitgestellt. Nach der Winterpause wird
das nächste Konzert erst am 16. Februar im Forum der Kreisparkasse
stattfinden. Dann werden die Hannover Harmonists zu
Gast sein.
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